Über mich
Meine Mutter erzählte mir oft, dass mein erstes Wort streng genommen nicht ein Wort war.
Denn schon bevor ich richtig sprechen konnte, machte ich mit vielen erstaunten „Oh!“ auf alles um mich herum aufmerksam - vom schillernden Schmetterling bis zum hohen Baum. Dabei konnte ich stundenlang beobachten. Auch später verbrachte ich in meiner Kindheit viel Zeit bei meinen Großeltern im Freien, was meinen Entdeckergeist und die Faszination für unseren schönen Planeten und all ihre Lebewesen weiter schürte.
Es zeichnete sich mit Beginn der Grundschule ab, dass ich mich oft für andere Dinge zu interessieren schien als Gleichaltrige und vertiefte mich oft in Wissensbücher auf der Suche nach all den Antworten auf meine Fragen. Googlen konnte man ja noch nicht und die Sendung mit der Maus lief auch nur einmal in der Woche. Aus dieser mir unbefriedigenden Lage schwor ich mir wenn ich älter wäre, alles wissen wollte, was es zu wissen gibt, wobei mir damals schon klar war, dass ich wahrscheinlich nicht alle Erfahrungen in einem Erdenleben machen könnte.
Für mich war es auch ganz logisch, dass meine ersten Berufswünsche Ornithologin (Vogelkundlerin) oder Paläontologin (Forschen an Fossilien) waren. Zwei Wörter, die ich leidenschaftlich erklärte, wenn mich Erwachsene fragten, was ich denn mal werden wolle. Mich faszinierten alte Kulturen und Zivilisationen von den Maya zu den Ägyptern. Archäologen waren die Leute, die zum Verständnis und Wissen für alle beitrugen, so dass ich darüber lesen konnte und waren meine stillen Helden.
Während meiner Zeit am Gymnasium kristallisierte sich heraus, dass ich viel mehr sah und spürte in meiner Umwelt und bei meinen Mitmenschen als andere. Das war allerdings nicht immer leicht, denn die Gefühle von ihnen blieben an mir oft hängen wenn ich in ihrer Nähe mich befand. Es fühlte sich an als ob ich sie mir wie Kleidung übergestreift hätte und zu allem Überfluss färbten sie auch noch auf mich ab. Auch andere Eindrücke wie Lautstärke schienen bei mir anders anzukommen. Ich hatte oft das Gefühl, dass mir alles schnell zu viel und laut wurde und fragte mich, wie andere es wohl aushielten. Viel später erst wurde mir klar, dass es auch anderen Menschen (aber nicht allen) so geht und diese Feinfühligkeit auch als Hochsensibilität bezeichnet wird.
Meine erste Vision kam plötzlich auf der Straße am helllichten Tag über mich als ich ungefähr 17 Jahre alt war.
Ich sah einen Jungen, den ich vom Sehen her aus meiner Schule kannte, aus der Fahrschule am Ort kommen. Da nahm ich ein Bild von einem schweren Autounfall vor meinem inneren Auge war und mir war schlagartig bewusst, dass er in dem Auto sitzen würde und den Unfall nicht überleben würde. Das ganze war klar, eindrücklich aber auch ohne Zusammenhang zu meinen vorherigen Gedanken, weshalb es mich verstörte. Aber das hätte es wahrscheinlich jeden, oder?
Die Tage danach ließ es mich nicht mehr los. Warum hatte ich das gesehen? Sollte ich mit dem Jungen darüber sprechen und ihn warnen? Und wenn ja, wie sollte ich anfangen? Oder hatte ich mir das alles nur eingebildet? Letztendlich wandte ich mich an eine gute Freundin, die mir weiterhalf. Zum einen durch den Tipp diese Geschichte mit möglichst vielen zu teilen (die Wahrscheinlichkeit sinkt dann, dass es eintritt) und zum anderen durch die Möglichkeit mich mitzuteilen und mit ihr auszutauschen.
Obwohl meine erste hellsichtige Begebenheit mich irritiert hatte, war ich interessiert, wollte weiter beobachten und verstehen. Also richtete ich meinen Fokus darauf aus mehr darüber herauszufinden. Seitdem habe ich viel Erfahrung gesammelt, viele Leute getroffen, die sich ebenfalls aufgemacht haben, und meine Fähigkeiten weiter aktiviert.
Heute bin ich dankbar meine Fähigkeiten zu haben und mit dir teilen zu können.